Lerntherapie


Im Schulalltag rücken immer wieder Kinder ins Blickfeld, die sehr aktiv sind, sich nur schwer auf unliebsame Aufgaben konzentrieren, und die eigenen Impulse nur bedingt beherrschen können. Ihr Verhalten im Unterricht ist oft so problematisch, dass Lehrkräfte kaum damit umgehen können.

Verschiedene gut evaluierte Trainingsprogramme bieten hier eine Hilfestellung um es den Kindern nach und nach zu ermöglichen die eigene Aufmerksamkeit gezielt zu fokussieren und zu steuern. Sie bestehen aus praxisorientierten Trainingsmethoden, die sich für den Einsatz in der Schule, in der Hausaufgabensituation, aber auch im therapeutischen Setting, eignen. Dabei sind sowohl Einzel- als auch Gruppentreffen sinnvoll und möglich. Sowohl der Einbezug der Eltern, als auch der Lehrkräfte sind dabei Teil der Trainings.

 

Insbesondere sind dies:       

  • das Marburger Konzentrationstraining (MKT)  5 - 12 Jahre
  • das MKT für Jugendliche (MKT-J),
  • Attentioner Training für Kinder mit Aufmerksamkeitsstörung  7-14 Jahre
  • Entspannungstraining (in jedem Training enthalten)
  • verhaltensorientierte Techniken
  • Training mit sozial unsicheren Kindern nach Petermann
  • Training mit aggressiven Kindern nach Petermann
  • Klopftechniken und Körperarbeit zur Aufmerksamkeitsfokussierung

 

Lerntherapie im Bereich der Konzentration und sozialer Kompetenz führt dabei pädagogische, psychologische und medizinische Behandlungsmethoden zusammen. Ziel ist neben der Arbeit an kritischen Bereichen der Aufbau einer positiven Lernstruktur und die unbedingte Stärkung des Selbstwertgefühls.

Dies kann nur geschehen, wenn die Kinder und Jugendlichen selbst befähigt werden, das Ruder in die Hand zu nehmen.

 


Die Trainings im Überblick


Marburger Konzentrationstraining

Das bekannte Training kann in seinen verschiedenen Variationen sowohl bei Vorschulkindern, als auch bei Schulkindern und Jugendlichen eingesetzt werden.


Dabei werden in Kleingruppen grundlegende, auf Selbstinstruktion basierende  Arbeitstechniken für Schul- und Hausaufgabenalltag vermittelt. Außerdem sind Entspannungstechniken und Verhaltensänderungen durch positive Verstärkung Teile des Programmes. Zusammengefasst steht als Ziel, die Verbesserung der persönlichen Selbsteinschätzung und Selbstkontrolle an oberster Stelle. Immer in Verbindung mit der Stärkung des Selbstvertrauens und der Vermittlung der Überzeugung, die Dinge selbst in die Hand nehmen zu können.


Ein wichtiger Bestandteil ist die Elternarbeit. Sie bekommen detaillierte Informationen zum Ablauf des Trainings und zur Anwendung im familiären Alltag. Der Austausch mit anderen Eltern wird als sehr entlastend erlebt.


Ziele:

  • Förderung der Leistungsbereitschaft
  • Vertrauen in das eigene Können
  • Selbstkontrolle (Bewegungsreize, Ablenkungen, Kontinuität)
  • Selbstständigkeit
  • Konzentration und Aufmerksamkeit bewusst steuern
  • konstruktiver Umgang mit Fehlern
  • Umgang mit Arbeitsmaterialien und Arbeitsabläufe strukturieren


Dauer und Ablauf

  • 1 x pro Woche á 60 Minuten
  • 8 Termine (6 Gruppentermine für die Kinder und zwei Elternabende)
  • 4-6 Teilnehmer pro Gruppe


Die Kosten für ein Training können, bei Vorliegen einer entsprechenden Diagnose, vom Jugendamt nach SGB VIII §35a übernommen werden.

Für Selbstzahler kostet der Kurs 160 €. Das Material ist in diesem Preis enthalten. In der Regel arbeite ich mit der Schule zusammen und versuche das Training in den bekannten Räumlichkeiten zum Zeitpunkt der Hausaufgabenbetreuung stattfinden zu lassen.


Attentioner

Ein weiteres Training zur wirksamen Verbesserung der Aufmerksamkeit für Kinder und Jugendliche (7-14). Sie lernen, ihre Aufmerksamkeit gezielt zu fokussieren und zu steuern. Der ATTENTIONER verzahnt dafür neuropsychologische und verhaltenstherapeutische Therapieelemente.


Anhand ansprechender Materialien lernen die Kinder und Jugendlichen, sich auf die jeweils wichtige Information zu konzentrieren und ablenkende unwichtige Umgebungsreize zu ignorieren.   Sich aufeinander beziehende kognitive und verhaltensbezogenen Trainingsmodule unterstützen diesen Prozess. 


Durch hohe Motivation der Kinder und Jugendlichen und die Alltagsnähe des Programms ist ein Transfer in den schulischen und häuslichen Alltag gut möglich und wird durch die begleitende Elternarbeit unterstützt.


Die Eltern


  • bekommen Informationen zum störungsspezifischen Umgang mit Verhalten
  • bekommen Hausaufgaben
  • erstellen ein Stärken/Schwächen Profil ihres Kindes und der Familie
  • erhalten Vorschläge zu gelingender Kommunikation
  • erstellen Familienregeln
  • setzen sich mit dem Konzept der logischen Konsequenz auseinander
  • üben den Einsatz von Punkte-Plänen (Verstärkern)
  • üben das beschreibende Loben ihrer Kinder


Klassische kritische Alltagssituationen werden exemplarisch bearbeitet.
Im fünften Elterntraining nehmen die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern an einem Attentioner-Training teil. So erhalten die Eltern aus erster Hand einen Einblick in die Trainingsinhalte und lernen die Leistungen ihrer Kinder wert zu schätzen. Sie werden so in die Lage versetzt ihre Kinder zu unterstützen und ihnen dabei zu helfen, die erworbenen Fähigkeiten in den häuslichen aber auch schulischen Alltag zu übertragen.

Ziele und Indikation entsprechen dem MKT. Der Attentioner findet jedoch über einen längeren Zeitraum statt.


Dauer und Ablauf

  • 1 x pro Woche á 60 - 90 Minuten
  • 17 Termine (15 Gruppentermine für die Kinder und zwei Elternabende)
  • 6-8 Teilnehmer pro Gruppe


Die Kosten für ein Training können, bei Vorliegen einer entsprechenden Diagnose, vom Jugendamt nach SGB VIII §35a übernommen werden.

Für Selbstzahler kostet der Kurs 256 €. Das Material ist in diesem Preis enthalten. In der Regel arbeite ich mit der Schule zusammen und versuche das Training in den bekannten Räumlichkeiten zum Zeitpunkt der Hausaufgabenbetreuung stattfinden zu lassen.



Entspannung

Die moderne Zeit - Was man nicht verhindern kann, kann man ebenso gut gleich begrüßen.

                           tibetisches Sprichwort



Der moderne Alltag macht es nicht nur uns Erwachsenen nicht immer leicht. Auch in Bezug auf unsere Kinder kennen wir Schlagwörter wie Reizüberflutung, Leistungsdruck und Freizeitstress. Kindgerechte Entspannungsübungen bringen kleine Unruhegeister wieder ins Gleichgewicht und helfen Eltern, sie darin zu unterstützen.

Unruhige oder ungeduldige Kinder, bekommen schnell den entsprechenden Stempel. Im Besten Falle nennt man sie lebhaft, im schlechtesten hyperaktiv.

Unsere Lebensumstände, Hektik, vermehrte Technik, verlangte Produktivität und Effizienz mit dem entsprechenden Leistungsdruck werden dabei häufig nur ungenügend beachtet. Die Nachmittagstermine warten schon und auch in den Ferien sollte durchaus etwas sinnvolles zu tun sein.


Wenn Kinder unter Strom stehen bemerken sie, genau wie wir Erwachsene oft zu spät, wann sie eine Pause brauchen und können die eigene innere Übererregtheit irgendwann nicht mehr regulieren.


Entspannung gezielt herbeiführen und damit zunächst zu lernen, eigene Bedürfnisse bewusst wahrzunehmen und sich selbst zu schützen ist eine sinnvolle Art der Intervention. Wir können den Alltag nicht ändern, wohl aber den Umgang mit ihm. Ziel ist, sich selbst vor einem Übermaß an Impulsen zu schützen, mit Stress besser umgehen zu lernen und Herausforderungen gelassen meistern zu können.


Methoden

  • Klopftechnik nach Bohne
  • Achtsamkeitsübungen/Autogenes Training
  • Aufmerksamkeitsfokussierung/Atemübungen
  • hypnosystemische Ansätze und Hypnose - Phantasiereisen
  • Imagination
  • aktive Entspannungstechniken vermitteln

Training mit sozial unsicheren Kindern

Sie möchten mit anderen Kindern spielen, trauen sich aber nicht zu fragen. In der Schule wagen sie es nicht, eine Antwort zu geben. Sozial unsichere Kinder stehen abseits und würden doch gerne dazugehören. Schon im Kindergarten fallen diese Kinder auf. Soziale Unsicherheit führt bei den betroffenen Kindern zu einem Übungsdefizit beim Kompetenzerwerb. Spätestens in der Grundschule muss dann interveniert werden, um Folgestörungen vorzubeugen.   Interventionen sollten daher möglichst früh erfolgen und einen ausreichenden Trainingsanteil aufweisen.


Das Trainingsprogramm bietet ein fundiertes Konzept für die Arbeit mit dem einzelnen Kind, mit Kindergruppen und mit Eltern an. Es verbindet Ansätze der Kognitiven Verhaltenstherapie mit Rollenspiel und Interventionen in der Familie.


Training mit aggressiven Kindern

Aggressive Kinder: Den anderen erscheinen sie als Störenfriede, sie selbst fühlen sich als Opfer. Das bewährte Trainingsprogramm von Petermann und Petermann zeigt, wie man aggressive Kinder aus dem Teufelskreis der Gewalt herausführt. Das Training mit aggressiven Kindern kann als Einzel- oder Gruppentraining durchgeführt werden, kombiniert mit begleitender Elternarbeit. Jungen und Mädchen zwischen 6 und 12 Jahren, die durch aggressives und oppositionelles Verhalten auffallen, lernen damit angemessene Verhaltensweisen.